dienstlich

Donnerstag, 9. Februar 2017

Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung (HPG)

Sterben in der Holzklasse
Eine Information mit dieser Überschrift lag heute in meinem Email-Fach.
Ich bekomme, obwohl ich nicht mehr arbeite, immer noch die Infos von Verbänden und Vereinen.

Nachfolgend zitiere ich einen Text aus einer Mail, in der es darum geht, welche Nachteile Pflegeheime und Krankenhäuser erfahren, seit das neue Hospiz- und Palliativ-Gesetz (HPG) in Kraft getreten ist.

Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung (HPG)
Wir alle wissen nicht, ob wir vielleicht nicht irgendwann einmal zwangsläufig (weil Angehörige überfordert sind z. B.) in einem Pflegeheim landen.
Fakt ist jedenfalls: Ins Pflegeheim oder Krankenhaus kann JEDER.
Ins stationäre Hospiz hingegen nicht.
Ins Hospiz kommt nur, wer unheilbar krank ist. Mit anderen Worten: Im Sterben liegende alte Menschen die kein Krebsleiden, Aids oder ähnliches haben, haben keinen Anspruch auf Aufnahme im Hospiz.

Nun ist es soweit! Seit dem 1. Januar 2017 sind Sie zur Umsetzung des neuen Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland angehalten.

Was noch mancherorts ein Grund zum Jubeln ist, weil es als gesetzgeberische Weiche für eine allumfängliche Verbesserung der Versorgung Sterbender gedacht ist, wird sich bei genauere Betrachtung leider als bitterer Schlag ins Gesicht für 353.000 Menschen entpuppen.

Wenn Sie als Pflegekraft in einem deutschen Pflegeheim oder Krankenhaus tätig sind, sind Sie nun eine der Benachteiligten.

Und nicht nur Sie. Auch Ihre schwerkranken und sterbenden Bewohner und Patienten sind leider die hilflosen Verlierer des neuen Gesetzes aus Berlin.

Denn auch wenn der Kabinettsbeschluss zunächst einmal vielversprechend klang – es wird mehr Geld für die Pflege und Begleitung von unheilbar Kranken bereitgestellt, ein Leistungsanspruch auf Palliativversorgung in das Sozialgesetzbuch aufgenommen und Sterbebegleitung ausdrücklich zum Versorgungsauftrag der sozialen Pflegeversicherung gemacht – werden Sie und Ihre Patienten leider leer ausgehen!

Und schlimmer noch:

Die Vorzüge und Verbesserungen des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes werden gar nicht bis zu Ihnen durchdringen.

Dabei sind ausdrücklich Pflegeheime seit dem 01.01.2017 angehalten:

eine pflegerische Sterbebegleitung sowie
palliative Betreuungsangebote zu installieren
eigene Kooperationsverträge mit Ärzten abzuschließen
und zudem eine umfassende Planungsgrundlage für die letzte Lebensphase eines Menschen zu entwickeln.

Wo Hospize und ambulante Pflegedienste aber eine 4-mal so große Finanz­spritze für Personal und Sachkosten erhalten, müssen Sie als Mitarbeiter in stationären Pflegeeinrichtungen mit der Hälfte an Fachkräften und der bisherigen finanziellen Unterstützung auskommen, wie die nüchternen Zahlen schnell deutlich machen:

Bezuschusster Tagessatz von Krankenkassen:

in Hospizen: 261 Euro
in Pflegeheimen: maximal 54 Euro

Personalausstattung:

in Hospizen: Personalschlüssel 1:1
in Pflegeheimen: Personalschlüssel 1: bis zu 2,80 bei Pflegestufe 3

Diese Nachteile der gesetzlichen Umsetzung treffen Sie dafür mit voller Wucht:

Statt ebenfalls eine finanzielle und strukturelle Unterstützung in Ihrem tagtäglichen Umgang mit Sterbenden zu erhalten, werden Sie in stationären Pflegeeinrichtungen nun ausschließlich mit neuen Vorschriften, Mehraufgaben, geringerer Personalausstattung und gesteigerten Anforderungen abgespeist.

Ihre eh schon knapp bemessene Zeit für palliative Pflege am Bewohner verringert sich durch den anstehenden bürokratischen Mehraufwand signifikant.

Eine Schwäche des Gesetzes, ausgetragen auf Ihrem und dem Rücken Hunderttausender Schwerkranker und Sterbender? Nicht mit uns!


Während die Politik mit dem neuen Palliativ- und Hospizgesetz alleine Hospizen und ambulanten Hospizdiensten Unterstützung gewährt – und ein „Zwei-Klassen-Sterben“ so billigend in Kauf nimmt – sind wir der Meinung:

„Ganz gleich, wo ein Mensch in Deutschland stirbt – er
verdient durch optimale Palliativpflege die bestmögliche
Lebensqualität bis zur letzten Sekunde!“

Und wenn nachweislich ca. 90 % der Menschen in Deutschland in Kranken­häusern und Pflegeheimen sterben, dürfen wir dort das Pflegepersonal nicht einfach kaltblütig im Stich lassen.

Quelle: PPM - PRO PflegeManagement

Montag, 13. Juli 2015

Demenz

Interessante Seiten über Demenz findet man im Internet zuhauf.
Auf diesen Seiten wird u. a. über persönliche Erfahrungen berichtet.

Ein sehr schönes Interview findet man, wenn man auf MindPuzzle klickt und dort die Karte 30 (Tine) auswählt. Dann auf Film klicken und zuhören.

Montag, 16. März 2015

Gestern

beim Ausflug nach Waldbreitbach.

Im Bus fragt mich ein Bewohner: "Welchen Monat haben wir eigentlich?"
Ich: "März"
"Und welches Jahr?"
Ich: "2015"
"Wissen Sie auch, wie alt ich bin?"
Ich: "Dazu müsste ich wissen, in welchem Jahr Sie geboren sind. Dann können wir ja mal gemeinsam rechnen."
"1936"
Ich: "Gut. 1936 geboren. Jetzt haben wir 2015. 64 waren Sie also im Jahr 2000. Dann noch 15 Jahre drauf...
"Oh. Dann werde ich ja im Mai 79."
Ich: "Ja - und im nächsten Jahr 80."
"Bekommt man mit 80 mehr Rente?"
Darauf ein anderer Bewohner: "Ich bekomme keine Rente. Ich krieg nur was zu essen."

Freitag, 13. März 2015

Mal angenommen...

Ihr/Eure Eltern/Geschwister müssen als Pflegefall in ein Seniorenheim.

Wie jeder von Euch weiß, ist schnell ein Vermögen ausgegeben und nur sehr wenige Leute haben eine so hohe Rente, dass sie keinem Amt zur Last fallen.

Mal angenommen, das Geld ist alle. Das Amt kommt für die Kosten im Seniorenheim auf.
Mal angenommen, in dem Haus gibt es noch Doppelzimmer. Das eine Bett bekommt Ihr/Eure Mutter/Vater/Euer Bruder/Schwester, das andere Bett eine Person, welche die letzten Jahre seines Lebens auf der Straße als Obdach-/Wohnungsloser verbracht hat.
Diese Person verweigert die Körperpflege. Tagelang. Und die Person ist inkontinent.
Gerüche sind nicht mehr vermeidbar.
Nun ist diese Person noch etwas mobil, kann aufstehen und laufen. Und geht von einem Zimmer in das nächste, auf der Suche nach Verwertbarem. Das kann was zu Naschen sein, aber auch Geld, Schmuck, Kleidung, Andenken. Rechtsempfinden? Hat diese Person schon lange nicht mehr.

Seid Ihr tatsächlich alle so sozial eingestellt, dass Ihr all das ohne Murren hinnehmen würdet?
Oder glaubt Ihr, dass Ihr/Eure Familie niemals in eine solche Situation kommen kann?

Ein Beitrag, den ich heute über Bettler und Geben las, veranlasst mich, dieses zu schreiben. Ich weiß, wovon ich schreibe, arbeite ich doch in einem sogenannten "geschützten Bereich". Eine Station, wo Menschen mit Weglauftendenz leben, die einen vorübergehenden "richterlichen Einschluß" haben. Mit anderen Worten: Für diejenigen, die sich in Gefahr begeben, wenn sie die Obhut verlassen, ist eine Technik installiert, welche die Eingangstür verschließt.
Und auf meiner Station sind vorübergehend oder längerfristig auch mal Leute untergebracht, die auf der Straße gelebt haben. Die genau DAS von mir geschilderte Verhalten an den Tag legen.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Der erste

große Geburtstagskaffee 2015 liegt bereits hinter uns. Bewohner aus Pflege und Residenz, die im November/Dezember Geburtstag hatten, saßen gemeinsam an einer festlichen Kaffeetafel.

10 Minuten an der Krippe bei den Schönstätter Schwestern haben wir leider verpasst. Unser Hausbus mußte ausgerechnet an dem Tag, als wir fahren wollten, zur Reparatur.

Stattdessen schauten wir uns am letzten Wochenende in Waldbreitbach und auch in Rheinbrohl um.
Die größte Krippe der Welt soll in Waldbreitbach stehen. Damit man sich ein Bild machen kann: 8 m hoch ist die Krippe.





Das ganze Dorf ist bis zum 2. Februar (Maria Lichtmess) ein Weihnachtsdorf.
Die Krippe ist sehenswert. Aber schöner bzw. stimmiger fand ich die Krippe in Rheinbrohl.





Gestern war dann der Neujahrsempfang mit vielen geladenen Gästen. Unser Haus wird in den nächsten Tagen "entweihnachtet", denn am 10. Februar ist bereits die große Karnevalsveranstaltung auf dem Plan.
Natürlich wird erwartet, dass auch die Mitarbeiter sich Gedanken machen und Sketche, Spiele usw. einstudieren.
Als Nordlicht und absoluter Karnevalsmuffel habe ich kein Problem, Teil einer Vorführung zu sein und mich dafür zu verkleiden. Aber schon morgens verkleidet mit der Bahn zur Arbeit - und den ganzen Tag verkleidet rumlaufen... Dazu bin ich überhaupt nicht geschaffen.

Samstag, 10. Januar 2015

Ich hab ihn!

Meinen Abschluß nach vielen Monaten Fort-/Ausbildung. Ab sofort darf ich mich jetzt "geprüfte Fachkraft für Kundenmanagement Pflege (nach dem STRUCTOGRAM®-Trainingssystem)" nennen.
Structogram/Biogram/Triogram

3/4 des Unterrichts hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht und ich habe vieles lernen dürfen. Die letzten Wochen zogen sich leider wie Kaugummi. Das hatte damit zu tun, dass in meiner Ausbildung Validation, Sterbebegleitung, Demenz usw. bereits ein Riesenthema war. Das, was mir jetzt beigebracht werden sollte, praktiziere ich seit Jahren täglich real. Der Unterricht war mir zu theoretisch. Ich hätte mir da viel mehr erhofft. Zudem erreichte mich die Dozentin überhaupt nicht. Wenn ich etwas lernen will, möchte ich nicht ständig was von "Wie geht es Ihnen dabei" oder "Thema zum X-ten Mal vertiefen" hören.
Div. meiner Kollegen, für die diese Themen Neuland waren, erging es wie mir. Sie langweilten sich. Nicht, weil sie bereits alles wußten. Sie wurden schlicht und einfach nicht "erreicht".

Unsere Geschäftsführung und Heimleitung spendierte am 06.01.15 eine Abschlußfeier mit leckerem Essen im festlichen Rahmen.
Und der Chef der Akademie ist in Kenntnis gesetzt über Sinn und Unsinn mancher Unterrichtseinheiten.

Jetzt könnten sich ein paar mehr als 20 Leute aus "meinem" Haus ein neues Namensschild anheften. Vorausgesetzt, der lange Titel passt auf das Schild.

Freitag, 19. Dezember 2014

Weihnachtsfeier

am Mittwoch. Das Shamrock-Duo spielt Weihnachtslieder und liest Geschichten und Gedichte vor.
Beim Lied "Es ist ein Ros entsprungen" fragt Herr Sch. Herrn T: "Kennst Du das auch? Es ist ein Ross entsprungen?"
Frau E., die dafür bekannt ist, dass sie sich überall einmischt, fällt Herrn Sch. ins Wort mit: "Aber Herr Sch!! Das heißt "Es ist ein Ros!"
Daraufhin Herr Sch.: "Das heißt Ross! Ros... Wie soll das denn gehen. Du hast auch immer was zu meckern."

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Samstag, 6. Dezember 2014

Stuhlgymnastik

ein Zusatzangebot für sämtliche Pflegeabteilungen - fiel heute ganz spontan aus, denn ich hatte meine Kollegin überredet, ein gemütliches Nikolaus-Kaffeetrinken in unserem verhältnismäßig neuen, gemütlich eingerichtetem Gemeinschaftsaufenthaltsraum anzubieten.


Keine Ahnung, warum ich den fertigen Raum bis heute nicht fotografiert habe... Hier ist die tolle Wandbemalung zu sehen und noch ist der Fußbodenleger bei der Arbeit


Meine Kollegin marschierte durch die 5 Pflegeabteilungen und fragte, wer gern teilnehmen möchte. Ich suchte im Internet ein paar lustige Weihnachtsgedichte und Geschichten raus. Die Weihnachtsliederbücher waren schnell zusammengepackt und im Aufenthaltsraum wurde der Tisch festlich gedeckt. Die am Mittwoch gebackenen Kekse wurden auf den Tisch gestellt und die Schoko-Würste aufgeschnitten in "Blutwurstscheiben" ("Speckkuchen" mit zerbrochenen Keksen und Kakaomasse in Frischhaltefolie gewickelt - hier "Kalter Hund" genannt). Ein paar Kannen Kaffee liefen schnell durch. Und dann machten wir uns auf den Weg, die Bewohner zu holen.

Es kamen so viele Leute mit wie nie - auch von allein fanden ein paar Bewohner den Weg zu uns. Und ein paar Angehörige wollten ebenfalls unbedingt dabei sein.
Alle Stühle waren schnell besetzt. Die etwas abseits stehende Sitzgarnitur wurde mit Beschlag belegt. Wir mußten sehr eng zusammenrücken, was den 6 Damen, die sich auf 2 Zwei-Sitzer-Sofas quetschten, sehr gut gefiel. "Ist das schön hier. So schön festlich und gemütlich. So schön eng. So schön warm."

Die Adventskerze wurde angezündet, die Kekse wurden gelobt und in der nächsten Woche müssen wir noch einmal welche backen.
Wir trugen Gedichte und Geschichten vor, - auch den Bewohnern fielen spontan Gedichte ein - unterhielten uns über Weihnachten und Advent früher und darüber, was so geschenkt wurde. Wir sangen Weihnachtslieder.
Und aus der eingeplanten Stunde wurden mehr als zwei.
Als wir endlich das Ende einläuteten, war fast Zeit fürs Abendessen. Diverse Bewohner sagten: "Gern wären wir noch länger geblieben."

Die Bewohner auf die einzelnen Stationen zurückbringen, alles wieder auf- und wegräumen und dokumentieren...
Es wurde ein sehr, sehr langer Dienst. Aber ich bin mir sicher, dass wir noch den einen oder anderen gemütlichen Nachmittag in der Vorweihnachtszeit in gemischter Gruppe im Aufenthaltsraum verbringen werden.

Freitag, 5. Dezember 2014

Debbekooche

Bewohner zur Mitbewohnerin, die sich ständig in die Gespräche der Mitbewohner einmischt und "schlaue" Kommentare abgibt: "Halt die Fress, du ahl Gewitterhex'"

"Was? DU sagst Gewitterhex zu mir? Und dabei wollt ich Dir doch einen Debbekooche backen."

"Ja und? Kannste trotzdem."

Samstag, 30. August 2014

Liebevoll

Unser letzter Ausflug mit Bewohnern ging nach Sinzig, genauer gesagt: Nach Westum.

Dort besuchten wir ein uriges Lokal auf einem Berg, welches von einem älteren Ehepaar in Eigenregie geführt wird. Ein Insidertipp vom Busfahrer.
Für unsere Bewohner und uns war auf der Terrasse - wo wir einen wunderschönen Blick ins Tal hatten - gedeckt worden. Wir genossen die Sonne, die dann genau so lange schien, wie wir uns draußen aufhielten. Als unser Hausbus vorfuhr, zogen Regenwolken auf.

Der Kaffee ("richtiger" Kaffee - nix aus Automaten) wurde in originellen Tassenfiltern aufgegossen und in hauchdünnen Kaffeetassen serviert. Die Wirtin erklärte uns vorsichtshalber, wie wir die Filter handhaben sollten.
Die Tortenauswahl war für das kleine Haus verhältnismäßig groß. Die Tortenstücke ebenfalls.
Und die Preise haben uns fast umgehauen. Sie waren so günstig angesetzt, dass wir glaubten, die Besitzerin hätte sich verrechnet.






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