Samstag, 17. Januar 2015

Antwort

auf meine Mail, mit der ich darauf aufmerksam machte, dass Kundenwünsche bei Fahrplanwechsel völlig außer Acht gelassen werden. Bahn und Bus werden nicht aufeinander abgestimmt. Und es wird nicht berücksichtigt, dass auch an den Wochenenden ein Teil der Bevölkerung gern pünktlich den Arbeitsplatz erreichen möchte.

Der seit dem 14.12.2014 gültige Fahrplan von Bahn und Bus ist so gestrickt, dass am Sonntag morgen der allererste Bus erst um 8.35 Uhr in Einsatz kommt und bis mittags nur 1 x stündlich verkehrt.
Zwar fährt auf der Strecke auch eine Bahnlinie, aber ebenfalls nur 1 x in der Stunde.

Wie sollen Kranken- und Altenpfleger, Hotelangestellte, Zimmermädchen, Bäckereifachverkäuferinnen usw. ihren Arbeitsplatz erreichen, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - kein eigenes Auto benutzen?

Guten Tag sehr geehrte Frau H,
vielen Dank für Ihre Mail.

Ihren Unmut, über den neuen Fahrplan und die geänderten Fahrtzeiten, kann ich sehr gut nachvollziehen. Hierfür bitte ich Sie um Entschuldigung.

Bitte erlauben Sie mir zu den Fahrplänen einige Anmerkungen.

Mit der fortschreitenden Regionalisierung des Öffentlichen-Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) ist dessen Zuständigkeit auf die Länder bzw. Zweckverbände übergegangen. Diese erhalten vom Bund die notwendigen Mittel zur Finanzierung eines Grundangebotes im Nahverkehr. Die Zugfahrpläne auf den einzelnen Strecken orientieren sich dabei am jeweiligen Verkehrsbedarf und an den unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen.

Wir sind sehr daran interessiert im Nahverkehr, im Sinne unserer Kunden, ein möglichst breites Angebot zu schaffen. Deshalb arbeiten wir eng mit den regionalen ÖPNV-Anbietern zusammen, um uns gemeinsam für ein kundenorientiertes, optimal miteinander verknüpftes Nahverkehrsnetz in Deutschland starkzumachen. Selbstverständlich habe ich Ihre Mail an die zuständigen Fachabteilungen weitergeleitet.

Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine positivere Nachricht übermitteln kann. Jedoch würde es mich freuen, wenn meine Erörterungen zu einem besseren Verständnis beitragen.

Mit freundlichen Grüßen aus Saarbrücken


Von der Bahn liegt bis heute nur die Eingangsbestätigung vor und die Mitteilung, dass sie gerade mit reichlich Nachfragen versorgt sind. Irgendwann wollen sie sich melden.

Um das etwas zu verdeutlichen, stelle ich mal zwei Bilder ein.
Würde ich Auto fahren, wäre ich auf dem direkten Weg in ca. 20 Minuten auf der Arbeitsstelle.



Mit der Bahn fahre ich jetzt an den Sonntagen um 7.25 Uhr an meinem Heimat-Bahnhof ab und treffe um 7.50 Uhr auf dem Koblenzer Hbf. ein. Vorausgesetzt natürlich, die Bahn fährt pünktlich. Das wäre der nächste Streitpunkt.
Nun muss ich mir auf dem Bahnhof irgendwie die Zeit vertreiben.
Geöffnet hat um die Uhrzeit ein McD*onald und das Back*werk macht gerade auf.
Die erste Bahn, die ich nehmen kann, fährt um 8.47 Uhr. Damit bin ich ca. 12 Minuten unterwegs und laufe dafür 15 Minuten zur Arbeit. Oder ich nehme den ersten Bus, der um 8.35 Uhr fährt, und zuckel eine halbe Stunde am Rhein entlang. Mein Fußweg verringert sich allerdings um gute 5 Minuten.
Um 9.15 Uhr fange ich an zu arbeiten.
Wenn man den Weg von zu Hause zur Bahn dazu rechnet, bin ich morgens 2 Stunden auf Achse, um "arbeiten zu dürfen".

Später anfangen nützt nichts - dieses Spielchen zwischen Bahn und Bus zieht sich hin bis zum Mittag.



In der Woche und an den Samstagen sieht es so aus: Auf der Rheinbrücke fahren "mein" Mönchengladbacher Zug und die Limburger Bahn aneinander vorbei. Egal, zu welcher Tageszeit.
Beide Züge fahren im Stundentakt und können angeblich nicht aufeinander abgestimmt werden.
Der eine kommt um x.50 Uhr am Bahnhof an - der andere fährt um x.47 Uhr raus.
Oder umgekehrt: Der eine kommt um x.12 Uhr an - der andere fährt um x.09 Uhr ab.

Nun ist es ja so, dass die Bahn sehr selten mal wirklich pünktlich fährt. Bis Mitte Dezember fuhr ich eine Teilstrecke mit der Privatbahn - da war das etwas anders.
Aber seit die Deutsche Bahn eingesetzt ist, läuft nichts mehr.
Verspätungen sind an der Tagesordnung. "Fällt aus" ist auch nicht ungewöhnlich.
Inzwischen ist es durch die ständigen Verspätungen fast normal, wenn ich bei einem Arbeitstag von 7 oder 8 Stunden 11 bis 14 Stunden außer Haus bin.
Es werden ständig "technische Störungen" oder "zu späte Bereitstellung" als Grund angegeben. Die Güterzüge fahren aber fast pausenlos. Und ganz sicher auch vorrangig.

An den Sonntagen bekomme ich mit, wie junge Frauen, die in Koblenz in Hotels und in der Jugendherberge arbeiten, sich morgens ein Taxi teilen. Das Geld bekommen sie von ihrem Arbeitgeber nicht wieder. Aber sie opfern es, damit sie ihren Arbeitsplatz nicht verlieren.

DAS sollten die Verantwortlichen des OPNV sich mal zu Gemüte führen!

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