Dienstag, 2. November 2010

Halloween-Nachlese

Dass Kinder Spaß am Verkleiden haben, kann ich sehr gut verstehen. Und dass sie an Haustüren klingeln und um Süßigkeiten "betteln" geht ja auch noch. (Das machen sie am Dreikönigstag sogar hochoffiziell für die katholische Kirche).
Aber dass sie da, wo sie leer ausgehen - man kann ja auch mal abwesend sein, zu einer Veranstaltung in der evangelischen Kirche, die an diesem Tag ihr Reformationsfest feiert, in Urlaub oder gar krank - die Haustüren oder gar Häuser beschmieren, das geht, wie ich finde, entschieden zu weit.

"Unsere" Kinder übersetzen "Trick or Treats" mit "Gib Süßes, sonst gibt's Saures!" - von "Streichen" ist da keine Rede, wenn die Häuser mit rohen Eiern beworfen werden.
Wie soll das weitergehen, wenn den Kleinen vermittelt wird, dass diese Form von "Erpressung" "nur Spaß" ist?
Ist es dann auch "nur Spaß", wenn sie später vor einer "Oma" stehen und sagen: Geld her - oder es knallt!?

Ich kann diesem neuen "Spaß" nicht so wirklich was abgewinnen.

Die halbwüchsigen Kinder einer Freundin haben im letzten Jahr - nachdem der Familie im Jahr zuvor während ihrer Abwesenheit übelst mitgespielt wurde - den Spieß umgedreht: Sie verkleideten sich und warteten hinter der Haustür auf die Halloween-Kinder. Schon beim ersten Klingelton rissen sie die Tür auf und schrien laut: Boooh!
Nachdem die Kinder sich vom ersten Schock erholt hatten, war es doch noch ein Spaß für alle. Gratis-Aufklärung, dass gegen lustige Streiche nichts einzuwenden ist, Verwüstung hingegen in den Bereich Straftat fällt, gabs obendrein.

So manches Mal, wenn die verkleideten Kinder gerade das Kindergartenalter erreicht haben und abends in Begleitung der Eltern losziehen, dann denke ich: Den zweifelhaften Spaß gönnen sich doch ausschließlich die Eltern. Oder?

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AnnaRose (Gast) - 2010/11/02 14:55

Da muss ich ehrlich sagen, dass ich die ungeschriebene Halloween-Etikette, an unbeleuchteten Haeusern nicht zu klingeln, hier in Canada begruesse. Leute in Haeusern, wo kein Licht brennt, werden in Ruhe gelassen und man kann selbst, wenn man am Anfang mitgemacht hat, spaeter noch das Licht ausmachen und sagen "Jetzt ist genug." und es wird im Allgemeinen beruecksichtigt. Schade, dass es beim Uebernehmen des "Feiertags" unter den Tisch gefallen ist.

Liebe Gruesse aus Calgary,
Anne

widder49 - 2010/11/05 01:15

Darüber hat man

bei der Übernahme großzügig hinweggesehen, Anne.
Im Norden Deutschlands gibt es seit ewigen Zeiten den Brauch des Rummelpottlaufens. Singend und Krach schlagend ziehen die Kinder an Silvester mit ihren Rummelpötten von Haus zu Haus. Sinn und Zweck auch da, Süßes oder Geld einzusammeln. Gibts was, dann wird ein Dankeslied gesungen. Gibts nix, dann singen sie zur Strafe ein Spottlied.
Gruß von Gisela

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